Hunde als unsere Lehrer

Hunde können uns zu besseren Menschen machen:
Hunde leben im Hier und Jetzt. Kaum sind sie aufgewacht, starten sie voller Energie in den Tag. Sie denken nicht daran, was gestern war und was heute passieren kann. Sie kennen keinen Alltagstrott und keine Stress-Spiralen. Sie genießen den Augenblick und konzentrieren sich auf die schönen Dinge, denen wir jeden Tag begegnen. Hunde gehen neue Dinge voller Neugier und mit Freude an, ohne daran zu denken, was andere von ihnen halten. Sie strahlen so viel Begeisterung und Lebensfreude bei den kleinsten Dingen aus. Sie geben sich mit fast nichts zufrieden und sind trotzdem glücklich.

Sie machen sich keine Sorgen um ihre Zukunft und sie sind nicht nachtragend. Sie ärgern sich nicht über dreckige Pfotenabdrücke im Flur, Hundehaare auf der Couch oder weil man ihnen ausversehen auf die Pfote getreten ist. Sie verzeihen uns direkt wieder und lieben uns weiterhin.

Hunde gehen durch die Welt und nehmen alles wahr. Das Gras, die kleinen Tiere die sich dort tummeln, den Geruch und die kleinen Regentropfen auf dem Gras. Sie sehen und riechen alles – lassen alles auf sich wirken. Wir hängen dagegen in unseren Gedanken und gehen oft unachtsam durch die Welt. Wir genießen nicht. Wir sehen alles als Pflicht an, anstatt einfach „zu sein“ und dabei achtsam zu sein für das, was man jetzt gerade macht.

Hunde können loslassen. Kaum ein Hund hängt an seiner Leine, seinem Halsband, dem schönen Stock vom Spaziergang gestern. Wenn es weg ist, ist es weg (meistens). Hunde horten keinen Reichtum und wollen ihn vermehren. Hunde denken nicht an morgen – was passiert, wenn etwas weg ist.

Hunde verstehen unsere Sprache nicht, sie lernen aber mit der Zeit genauer zuzuhören und hinzusehen. Sie lernen uns zu lesen. Würden wir mehr auf unsere Mitmenschen achten, würde es uns in zwischenmenschlichen Beziehungen weiterhelfen. Wir lernen uns besser in andere hineinzuversetzen und urteilen weniger.

Wir lernen mit der Zeit durch unsere Hunde, dass es nichts bringt mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Zum gemeinsamen Leben gehört die Bereitschaft Kompromisse einzugehen und auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen, weil man zwei unterschiedliche Individuen ist.
 
Hunde können uns zeigen, dass eine gute Beziehung nichts mit Funktionieren oder Gehorsam, sondern mit Freundschaft und Liebe zu tun hat – den anderen so zu akzeptieren, wie er ist ohne Wenn und Aber.