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Tierschutzhund

 Vor knapp drei Jahren haben wir uns dazu entschieden eine Hinterbein amputierte Hündin aufzunehmen. Uns war damals bewusst, dass wir Geld und Zeit investieren müssen, da sie ja eingeschränkt ist. Was uns mittlerweile klar ist, ist dass wir unendlich Glück haben. Dank tollen Physiotherapeuten, die sie regelmäßig kontrollieren oder bei denen sie aufs Unterwasserlaufband geht, angepasstem Hundesport und unserer Unterstützung ist ihr Handicap kaum erwähnenswert und finanziell auch nicht so extrem, wie wir am Anfang angenommen hatten.

Was aber das eigentliche „Problem“ war (von dem wir nichts wussten), dass Hope Angst vor ALLEM hatte. Sie hat Wochen gebraucht um mit mir einen Schritt auf die Straße zu gehen, weitere Wochen um keine Angst mehr vor Autos zu haben (Motorräder und Busse waren noch viel schlimmer), drei Monate brauchte sie um nicht mehr zitternd unter dem Tisch zu liegen, wenn unsere Rollos runter gingen und ein halbes Jahr um unseren Anbau zu betreten nur weil da Laminat statt wie sonst im Haus Parkett lag.

Autofahren ist bis heute noch ein Thema aber seit zwei Wochen springt Hope freiwillig ins Auto (anfangs lag sie zitternd auf dem Boden und wenn man sie reinheben wollte hat sie unter sich uriniert).

Seit ein paar Wochen geht Hope mit meinem Mann ins Büro und begrüßt jeden der rein kommt freundlich und kommt mit dem anderen Bürohund super klar – mittlerweile steht sie dort auf der Internetseite und macht Werbung für den Betrieb.

Vor zwei Tagen war ich kurz bei unserer Nachbarin. Als sie uns die Tür aufmachte konnte sie ihren Augen nicht glauben. Hope ist nach drei Jahren das erste mal ohne getragen zu werden die drei Stufen zu ihr ins Haus gegangen und wieder raus.

Was ich damit eigentlich sagen will ist – man sollte niemals aufgeben und auf jeden kleinen Schritt unendlich stolz sein. Dank der Tierkommunikation kann ich mich in Hope hineinversetzen und vieles nachvollziehen und Energiearbeit, Bachblüten usw tun ihr auch gut.

Aber am Wochenende „musste“ ich mir wieder anhören, dass Hope nicht „normal“ ist – NA UND?! Normal ist langweilig. Ich bin stolz auf unsere kleine Kämpferin.

Netzfund:

„Schau, wie der Hund zieht…“ sagen sie…
„Die kann ihn ja kaum halten…“ sagen sie…
„Schlecht erzogen…“ sagen sie…
„Wie er bellt“ ….“unentspannt….verstört“
Verächtlich… verziehen den Mund… und drehen sich weg… denn, Sie wissen ja nicht…
Sie wissen nicht, dass seine Welt mal sehr klein war… dass er eingesperrt war… in einem Shelter….lange… zu lange… Sie wissen nicht, dass es ein weiter Weg war, bis hierher…
und dass diese Welt manchmal zu groß ist…
dass sie jeden Tag wieder neu ist…
jede kleine Veränderung oft ein Schritt zurück…
dass er nicht mehr leben sollte… eigentlich…
dass er Bewegung braucht, um die Freiheit zu spüren, die er so lange vermisste…
dass er so sehr Berührung, Nähe braucht… die er nie hatte.
Sie wissen nicht, wie weit dieser Weg war…
die Angst vor Geräuschen… bloß ein Specht… dieses Klopfen…
der Weg des Vertrauens… einfach in den Wald zu gehen.
Sie wissen nichts von diesen kleinen Schritten… die Angst zu überwinden…
Sie wissen nichts…
Sie sehen nicht, wieviel Liebe solche Hunde in sich tragen…
wieviel er tut, gibt, schenkt…
dass er Menschen mit seinem Zauber zum Lachen bringt…
Nein, sie sehen nicht… sie wissen nicht… urteilen… verurteilen… beurteilen… oft… zu oft…
Sie nehmen sich keine Zeit, hinzusehen… wirklich zu sehen… dass er nur lieb ist… „Ein Verrückter“… Ja, das ist er…
Sie wissen nicht, mit ihren Gefühlen wohin… wenn sie sie wieder übermannen, einfach aus ihnen heraussprudeln… ungezügelt…
Sie kennen die Hunde nicht… nicht ihre wundervollen Seelen, nicht ihr einzigartiges Wesen… liebevolle Chaoten!
Und Helden!
Riesige Helden für mich.. und alle, die sie kennen…
Dass sie es bis hierhin geschafft haben..
Wir sind es, die diesen Weg mit ihnen gehen… der kein leichter war… kein leichter ist… und doch voller Liebe!
Wir sind es, die jeden Tag wieder stolz auf sie sind… auf die kleinen und großen Schritte und wie sie das alles meistern…trotz allem, was sie erlebten…
Einzigartig. Dankbar für alles, was sie gelernt haben…über das Leben, die Menschen… und sich selbst…
Und vergesst niemals … hinter jedem Hund, stehen starke Besitzer!“