Silvester ist für viele Tiere und somit auch für ihre Menschen der pure Horror. Die Angst vor lauten Böllern, den Gefahren, dass ein Tier sich erschreckt, verletzt oder wegrennt macht viele Menschen schon vorher nervös.
Unsere Tiere sind viel Geräuschempfindlicher als wir und sie können nicht zuordnen wieso das jetzt passiert, wieso es so laut ist, warum es so hell blitzt, warum es auf einmal anders riecht usw. daher reagieren sie ängstlich und/oder panisch.
Wie macht sich die Angst an Silvester bemerkbar?
Die Angst deines Tieres an Silvester kann sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen:
Angst erkennst du oft daran, dass dein Tier
- Zittern und Hecheln
- Winseln (bei Hunden)
- Bellen (bei Hunden)
- Eingezogener Schwanz, eventuell bis unter den Bauch (bei Hunden)
- Geduckte Körperhaltung
- Angelegte Ohren
- Die Augen weit aufgerissen, geweitete Pupillen und das weiße der Augen ist erkennbar
- Unruhiges Verhalten
- Verstecken
- Appetitlosigkeit
- Unsauberkeit
Es gibt viele Leute, die vergnügt Silvester feiern und sich keine Gedanken um die Tierwelt machen und dann gibt es noch Menschen wie dich du mich. Wir leiden mit unserem Tier und versuchen Silvester einfach nur irgendwie zu überstehen.
Ich habe euch ein paar Tipps und ein wenig Infos Drumherum zusammengetragen, die euch und euren Tieren hoffentlich helfen.
Die Angst, die sich dann hier auf der psychischen Ebene abspielt kann weitreichende Folgen haben und sich auf die Gesundheit eures Tieres auswirken. Durch die Angst und Panik wird Stress ausgelöst, der sich, wenn er länger anhält, auf das Immunsystem auswirkt und dieses schwächt.
Um den Stress zu bewältigen braucht der Körper eines Tieres viel Energie und dafür stehen dann andere Körperfunktionen nicht mehr ausreichend zur Verfügung. Um das zu vermeiden sollten stressabbauende Maßnahmen eingeleitet werden oder ihr helft eurem Tier mit den untenstehenden Maßnahmen.
Die Akut-Tipps (Bachblüten die Rescue Tropfen, Aromaöle wie Lavendel oder Melisse, Farblichttherapie) könnt ihr natürlich auch kurzfristig bei Gewitter oder anderen Situationen einsetzen, die für euer Tier unangenehm sind. Das sind Tipps, die kurzfristig ohne lange Vorbereitungszeit helfen können.
Die Methoden, die ich dir an die Hand gebe kannst du einzeln oder auch in Kombination anwenden. Wie es für dich und dein Tier am besten passt.
Es gibt Methoden, die man schon Wochen vorher einführen sollte, wie konditionierte Entspannung oder diverse Bachblüten. Mit der konditionierten Entspannung (z.B. mit dem Relaxopet, dieses funktioniert über Hochfrequente Klangwellen) sollte man am besten ein paar Monate oder zumindest Wochen vorher anfangen und mit den Bachblüten auch ungefähr 2- 3 Wochen vorher.
Bachblüten machen dein Tier weder schläfrig, noch „schalten ihn aus“. Sie wirken speziell auf seine psychische Gemütslage und beruhigen auf dieser Ebene. Bachblüten werden individuell ausgewählt, es gibt keine spezielle Blüte die zuverlässig bei allen Hunden hilft. Bachblüten haben auch keine Nebenwirkungen. Sollte ein Tier die ausgewählte Bachblüte nicht brauchen wird diese einfach vom Körper nicht aufgenommen.
Es gibt aber auch verschiedenes, dass kurzfristig helfen kann wie z.B. die Rescue Bachblüten oder Aromaöle wie Lavendel oder Melisse/Zitronenmelisse. Lavendel kann für Beruhigung sorgen und Melisse als Stresslöser und Krampflöser – testet hier aber bitte zuerst aus, ob euer Tier den Geruch mag. Lavendel kann man als Duftsäckchen an den Rückzugsplatz deines Tieres legen, oder als ätherisches Öl wie auch Melisse (bitte nur hochwertiges Aromaöl verwenden), hier kann es über einen Kalt Diffusor eingesetzt werden. Da die Nasen unserer Tiere viel feiner als unsere sind bitte das ätherische Öl sparsam verwenden, damit es nicht unangenehm für das Tier wird. Gerne könnt ihr jeden Raum beduften, in denen sich euer Tier aufhält.
Es gibt auch fertige Präparate mit Hopfen, Passionsblume und Baldrian (bei Angst nicht bei Katzen verwenden) die beruhigende und angstlösende Eigenschaften haben. Hier sollte man aber auf die Qualität achten und darauf, dass es speziell für Tiere ist. Diese Mittel müssen meist aber Wochen vorher schon gegeben werden, die Dosierung steht hier immer auf der Packung.
Farblichttherapie ist hier auch eine schöne Sache. Man braucht hierfür nicht mal zwingend eine Farblichtlampe. Es reicht eine Decke, ein Schal oder ein Kleidungsstück, das ihr eurem Tier anbieten könnt. Wenn euer Tier das möchte kann es sich hierauf legen. Bei der Farblichttherapie geht es nicht um das Sehvermögen unserer Tiere, sondern darum die Farben über die Haut/das Fell aufzunehmen. Blau ist hier eine beruhigende Farbe.
Ich setze bei meinen Tieren auch Reiki ein. Es gibt hier aber noch die Tellington TTouch Methode mit dem Ohren-TTouch, der sehr hilfreich ist.
Life Wave Pflaster, die sog. „Anti-Stress-Pflaster“. Diese sollen unterstützend für Ruhe sorgen. Hierbei nutzt man auch spezielle Akupressur-Punkte. Bei den Pflastern liegt auch eine Benutzer-Beschreibung bei. Empfohlen wird hier die Pflaster „Silent Nights“.
Wichtig ist eure Tiere (die die Angst haben) an Silvester nicht alleine zu lassen und ohne diese weg zu fahren. Achtet darauf, dass kein Tier euch aus der Haustür läuft – auch keine Freigänger Katze.
Falls noch nicht geschehen lasst eure Tiere chippen (auch Wohnungskatzen) und registriert diese im Haustieregister. Ansonsten befestigt einen Tracker an eurem Tier.
Bleibt selber ruhig, eure Tiere merken durch die Energieübertragung, dass ihr ängstlich/nervös/angespannt seid.
Geht mit euren Hunden die letzte Runde zeitig vor der Knallerei und lasst euch Zeit bis danach für die nächste Runde.
Sichert eure Hunde ausreichend. Sicherheitsgeschirr und/oder zwei Leinen an Halsband und Geschirr. Nutzt ggf. einen Bauchgurt. Wenn man keine zwei Leinen verwenden möchte kann man auch eine Leine jeweils mit einem haken an Halsband und Geschirr befestigen oder ein Kopplungsstück am Halsband und am Geschirr befestigen und daran eine Leine befestigen.
Schirmt euch ab! Rollos runter, Vorhänge zu und lasst Musik oder den Fernseher laufen.
Schafft Rückzugsorte – Decken, Höhlen usw. wenn euer Tier normalerweise bei Angst eure Nähe sucht legt ihn einen Gegenstand oder ein Kleidungstück in die Nähe, dass euren Geruch hat.
Ablenkung ist auch ein schönes Thema. Spielt, trainiert, stellt Fummelbretter auf. Nutzt alles, was eurem Tier hilft.
Tierarzt – versucht eurem Tier ohne sedative Neuroleptika über den Jahreswechsel zu helfen und lasst euch nicht zur Verabreichung von Calmivet oder ähnlichen Produkten überreden. Solche Neuroleptika tun zwar genau das was sie sollen, sie betäuben das Tier, aber das Tier ist geistig noch komplett da und bekommt alles ganz genau mit und hat Angst, es ist körperlich nur nicht mehr in der Lage euch dies zu zeigen. Es ist völlig benebelt und erscheint dadurch angstfrei. Tierärzte können euch aber ansonsten andere Mittel empfehlen, die nicht betäuben.
Zum Schluss…Genießt die Zeit mit eurer Fellnase und macht das beste aus der Situation.
Alle Tipps sind natürlich keine Garantie dafür, dass dein Tier Silvester völlig stressfrei übersteht, aber es wird deinem Tier mindestens ein wenig die Zeit um Silvester unterstützen und die Angst mindern.
Was tun, wenn Hund doch entwischt:
Ruhe bewahren, keine Suchaktion auf „eigene Faust“ !
Wichtige Stellen informieren wie:
Polizei/Autobahnmeisterie/Ordnungamt
Tierheime/Tierkliniken/Tierärzte im näheren Umfeld
Zuständiges Forstamt/Jagdaufsicht (je nach Gebiet)
Bei Tasso/Findefix als vermisst melden.
Tasso Notrufzentrale +49 6190 – 937300
Suchhundezentren informieren und um Hilfe bitten.
VORAB Geruchsprobe der Tiere anlegen (etwas Fell in einen Beutel, oder Glas packen, das wird dann fest verschlossen). Die Geruchsspur ist wenn ein Mantrailer eingesetzt wird sehr hilfreich.
K9 EXPERTS Tiersuche Notruf anrufen, hier erhältst du eine kostenfreie, professionelle Beratung für die weitere Vorgehensweise +49 (0)173 – 9796666 Suchplakate aufhängen
